Er war ein Modellsportler par excellence. Seine ersten Sportschritte tat er als Jungturner in seinem Heimatort
Rümelingen, Betätigung die ihm in seiner anschließenden fußballerischen Laufbahn als physische Grundlage
sehr zu gute kam. Jemp Mertl war nämlich stets mehr der kämpferische Typ, dessen Haupttrümpfe in seinen
athletischen Mitteln lagen, die er auf dem Spielfeld bis zur letzten Konsequenz ausspielte.
Seine erste Fußballlizenz unterschrieb der am 23. April 1930 geborene Blondschopf 1945, also gleich nach
dem Kriegsende im Alter von fünfzehn Jahren bei der Rümelinger Union Sportive. Nach Passagen in der
Jugendnationalauswahl und der LASEL-Repräsentativmannschaft, wechselte er 1950 zur hauptstädtischen Union
Sportive auf Verlorenkost, wo er die absoluten Höhepunkte seiner Fußballkarriere erleben sollte.
Fünfmal stand er im Endspiel um die Coupe de Luxembourg wobei er dreimal das Stadion als Sieger verließ.
Am Ende der Spielsaison 1961/62 war es ihm ebenfalls gegönnt mit den Blauweißen den ersten Titel eines
Landesmeisters in den Nachkriegsjahren nach Verlorenkost zu holen. 1967, also mit 37 Jahren gelang ihm zum
Abschluss einer fast zwei Jahrzehnte andauernden Laufbahn auf höchster Ebene noch eine so kuriose wie
erstaunliche Glanzleistung: Mit 22 Toren wurde er zum Torschützenkönig der Nationaldivision gekürt und auch in
der europäischen Liste figurierte er hinter dem Portugiesen Eusebio an zweiter Stelle!! Der ganz große Erfolg
blieb Jemp Mertl dagegen als Coach in Schifflingen (The National), Hollerich, US Düdelingen und zuletzt beim
Verein seiner Herkünfte, US Rümelingen, versagt.
Seinen Einstand in der Nationalelf feierte er im Dezember 1951 in Essen beim memorablen Länderspiel gegen
Deutschland. 1 : 4 unterlag unsere Vertretung damals vor 40.000 Zuschauern und sein Gegner hieß Fritz Walter.
19 Mal verteidigte er insgesamt unsere Farben bei offiziellen A-Länderspielen.
Nach der aktiven Fußballkarriere hielt sich dieser vorbildliche Sportsmann mit regelmäßigem Wettkampf-
Tennisspiel, mit alpinem Schilauf und selbstverständlich mit seiner ersten Liebe, dem Turnen, fit. Auch dem
Fußballspiel frönte er noch mit ungebrochenem Eifer in der Herrenmannschaft der US Rümelingen.
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