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Ein Stopper von internationalem Format |
Im Sport wie überhaupt in allen Bereichen des alltäglichen Lebens läuft die Zeit dahin, die Erinnerungen aber können dazu angetan sein, so manchn kalten Winterabend zu erwärmen. Erinnerungen im Sport vielleicht mehr, wenn man sich dafür interessiert; sich einmal gewollt oder ungewollt bekannten Luxemburger Sportlern widmet, die gestern noch auf der Bresche standen und für Erfolg oder Misserfolg eines Vereins, selbst einer Nationalmannschaft gefeiert oder verdammt wurden.
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Ein Mann und Fussballer wie Fernand Brosius zum Beispiel, der noch nicht ganz lange von der öffentlichen Bühne des vielgepriesenen Sports abgetreten ist und, wir wagen es anzunehmen, vielen, sogar sehr vielen Sports- und vor allem Fussballferventen in bester Erinnerung sein dürfte. Die letzten Tage waren übrigens dazu bestimmt, ihn als fachmännischen Uhrenspezialisten bei Gelegenheit seines Geschäftswechsels aus dem Bahnhofviertel in die Grossstrasse der Hauptstadt beruflich der Öffentlichkeit vorzustellen. Wir möchten selbstverständlic die Gelegenheit mit dem Schopf nehmen und Fernand Brosius recht vielen und grossen Erfolg an seiner neuen Adresse wünschen.
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Fernand Brosius, den wir hier kurz in Wort und Bild vorstellen möchten, war ein Fussballer von Format, der seinem Verein C.A. Spora, mit dem er, wie wir noch sehen werden, herrliche Erfolge feiern konnte, sowie der Luxemburger Fussballnationalmannschaft wertvolle Dienste leistete, die in unseren Tagen, wo unser Fussball wirklich auf der ganzen Linie hinkt, an Glanz und Fülle gewinnen und auch in dem Sinne beleuchtet werden.
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Vergleiche sollen in der Tat im Sport gezogen werden, auch wenn die eine Spalte negative, die andere positive Aspekte anzeigt. Denken wir einmal sieben Jahre zurück, wo für Luxemburg ein Fussballwunder im wahrsten Sinne des Wortes geschah, als Holland vom kleinen Luxemburg in Rotterdam mit 2 zu 1 eliminiert wurde. Fernand Brosius war in diesem Spiel, so schrieben die Kritiker, der grosse Regisseur einer heimtückischen Linienverteidigung, mit der die Profis aus dem Tulpenland einfach nicht fertig wurden. Brosius, Konter, Hostetter und Brenner hiessen die Abwehrstrategen, in die ein gewisser Robert Heintz, seines zeichens Nationaltrainer, vollstens Vertrauen gesetzt hatte. Fernand Brosius war nebenbei erwähnt noch kurz vorher nicht immer bei den Fachleuten der Sportpresse in höchster Gnade, recht bald wurde sein richtiger Wert ermessen.
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Fernand Brosius erinnert sich gerne an jeneheroischen Fussballtage und hält darauf, immer wieder den kameradschaftlichen und kämpferischen Geist zu unterstreichen, die sicherlich für die errungenen Resultate wichtig, wenn nicht sogar ausschlaggebend waren. Wir wissen recht gut, dass mit der vieldiskutierten aufgegebenen Linienverteidigung (ob gut oder schlecht?) auch die kämpferische Note in den letzten Spielen vermisst wurde, was natürlich äusserst bedauerlich erscheint, weil diese bisweilen immer eine unserer Hauptwaffen war. Diesen Punkt allerdings scheint man nur im Tumult des Schreiens nach Reformen in unserem Fussball komplett zu vernachlässigen.Fernand Brosius verdient jedenfalls den Vorwurf nicht, mit seinen damaligen Kollegen die Spiele auf die leichte Schulter ge nommen zu haben. Dies war nicht minder der Fall in seinem Verein, dem C.A. Spora. Wenn wir uns heute fast ausschliesslich mit Fernand Brosius als Nationalspieler beschäftigt haben, so wollen wir nicht verfehlen, die Behauptung aufzustellen, dass er sowohl bei der inländischen, wie vor allem bei der ausländischen Sportpresse als Stopper, Ausputzer oder Verteidiger in der Nationalelf ausgezeichnete Kritiken einheimste, was nicht zuletzt durch seine herrliche Sprungkraft, seine Spritzigkeit und seine Übersicht auf dem Spelfelde verursacht wurde.
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Es versteht sich von selbst, dass Fernand Brosius` Fussballkontakte in aller Welt ihm nebst sportlichen Satisfaktionen auch berufliche Verpflichtungen brachten, die nebenbei erwähnt über den Sport hinaus dem Luxemburger Handwerk Ehre erwiesen. Bekanntlich führte Fernand Brosius` Fussballerlaufbahn als Uhrenspezialist und Fussballer in die Schweiz. ![]() Es stimmt nicht ganz, wenn wir vorher behauptet haben, Fernand Brosius sei in Ehren von der Fussballbühne abgetreten, denn Umstände haben gewollt, das Fernand Brosius am vorletzten Sonntag gegen Tetingen in der 73sten Spielminute mit 37 Jahren plötzlich auf dem Spielfelde erschien und seiner ersatzgeschwächten SPORA das moralische und physisch Rückgrat in einem ganz schwierigen Moment verlieh. ernad Brosius verdient für diesen sportlichen "Gestus" vollste und höchste Anerkennung. Alles in allem hat also der ufall gewollt, dass F. Brosius sowie C.A. Spora in diesen Tagen im Blickpunkt des Fussballs stehen. |
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Dieser selbe Fernand Brosius, der 1950 mit ganzen 16 Jahren zum C.A. Spora kam und gleich ansprechende Fussballqualitäten besass, die das Augenmerk eines jeden guten Trainers gefangen hätten. Über die Jugendnationalelf kam Fernand Brosius im "Werden und Wachsen" in die Militärelf und 1952-1953 in die erste Spora Garnitur, die immerhin mit alten und jüngeren Fussballkanonen besetzt war. In jene erfolgreiche Epoche unter dem bewährten Trainer Willi Macho fällt der Wiederaufstieg in die Nationaldivision, ein anschliessender Meistertitel und die unvergessliche Leistung der Luxemburger gegen Deutschlands Meister Borussia Dortmund. Damals der vielgelesene "Kicker" nach dem dramatischen Spiel in Dortmund: "Es war ein Pokalspiel voller Dramatik und Tempo, Pfennig für Pfennig wert die Reise nach ortmund. Zum grössten Teil, wenn nicht in der Hauptsache, war dies das Verdienst der Spora-Elf". Bekanntlich war Borussia Dortmund im Hinspiel im Stadion 2-1 von Spora geschlagen worden. In Dortmund hiess es 4-3 für Borussia. Fernand Brosius spielte in der Spora-Elf mit Koch, Fiedler, Remy, Müller, Macho, Simon, Wambach, Dittman, Boreux und Letsch, rechter Verteidiger.
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Nach dem Gewinn der Coupe de Luxembourg 1957 "pilgerte" Fernand Brosius in die Schweiz, die kurz vorher von unserer Nationalelf mit 4-1 besiegt worden war. Von 1957 bis 1959 spielte Fernand Brosius, der sich im Land der Uhren und der Präzision weiterbildete, beim F.C. Legnau in der Schweizer Nationaldivision. Als Halb-Profi stiess F. Brosius mit seiner Elf bis ins Halbfinale der Coupe vor. In diese Periode fällt ebenfalls der memorable 4-1 Sieg der Luxemburger Nationalelf gegen die Deutsche Weltmeisterschaftself in einem Freundschaftsspiel. Fernad Brosius war als "Schweizer" mit von der Partie.
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Fernand Brosius fand dann die Spora-Elf wieder und feierte unter Trainer Beres (heute Beerschot) den Meistertitel von 1960 auf 1961. Im Jahre 65.66 dann ging die Coupe neuerdings gegen Jeunesse an Spora, Fernand Brosius hiess der glücklich Kapitä seiner Elf, nachdem die Saison 64-65 eher mit Unannehmlichkeiten und Pech übersät war. 1969 sprang Fernad Brosius nochmals ein und allem Anschein nach dürfte, wie wir es gegen Tetingen erlebt haben, er auch in dieser Meisterschaft der Jugend mit seiner bewährten Erfahrung zur Seite stehen.
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Ob Fernand Brosius einen Trainerposten annemen wird? Eine Frage, die wir ihm stellte, die Antwort war nicht negativ und nicht positiv. Sicherlich würden zahlreiche Vereine gerne die Ame nac einem Fernand Brosius als Anwärter auf einen Trainerposten ausstrecken.
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Interessant zu erwähnen bleibt die Tatsache, dass Fernand Brosius gegen 23 verschiedene Länder gespielt hat, dass er 14 Mal in offiziellen Weltmeisterschftsspielen das Nationaltrikot mit Stolz, Ehrfurcht und Liebe trug. 64 Mal spielte er für Luxemburg. 1961 wurde Fernand Brosius nach dem Sieg über Portugal vom Sporting Club Lissabon kontaktiert. Anerkennenswert ist ebenfalls die Tatsache, das Fernand Brosius für die Weltmeisterschaft 1966 in England die Geschenke der FIFA anfertigte.
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Fernand Brosius, ein Sportler und Fussballer, der mit ruhigem Gewissen als Klassespieler gestempelt werden kann, von dem heute und später des öfteren die Rede sein wird. |
J.K. Revue 1971/5,6 |
16 janvier 2014 wort.lu |
L'ancien international Fernand Brosius est décédé
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CN). Fernand Brosius n'est plus. L'ancien défenseur de la sélection est mort à l'âge de 79 ans des suites Fernand Brosius a passé toute sa carrière au Spora et fêté sa première sélection le 30 septembre 1956 en Le natif de Niederkorn a participé à la fameuse campagne de l'Euro 64 où le Luxembourg a éliminé les Avec 57 sélections au compteur, Fernand Brosius est le seizième joueur le plus capé au pays en compagnie |
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