A PROPOS
|
||
Fussballpokal-Endspiel |
||
F91 Diddeléng - UN Käerjéng97 2 : 1 |
||
Die Flucht aus dem Stade Josy Barthel |
||
Dabei hatte alles so schön begonnen. Die Sonne strahlte, junge Fussballfans zogen singend und bunt bemalt ins Stadion ein. Das Pokalendspiel stand unter guten Vorzeichen. Die Erwartungen der beiden Mannschaften waren hoch geschraubt: F91 Diddeléng wollte das Doublé. UN Käerjéng97 den ersten, heissersehnten Pokal. Sagen wir es gleich vorab, die Zuschauerkulisse entsprach leider nicht den Erwartungen. Nur 2 500 Zuschauer für ein Fussballendspiel sind unserer Meinung nach ungenügend. Im Vergleich dazu gab es 3 500 Zuschauer beim Basketballpokalendspiel. UN Käerjéng97 bringt, nach einer guten Meisterschaft, das Meisterstück fertig ins Pokalendspiel zu kommen und verliert dies mehr als ehrenvoll mit 2:1. Wir meinen deshalb, dass beide Mannschaften sich durchaus für diese sportlichen Erfolge feiern lassen können. Doch es gab am Ende kein Fussballfest sondern eine Katastrophe für den Fussball. Das Fussballfest des Jahres ging in Sturm, Blitz und Prasselregen unter. Dies ist für Pro Football ein Skandal erster Güte, welcher seit Jahrzehten von einer verfehlten Sportinfrastrukturpolitik , sowohl auf Gemeindebene als auch auf Landesebene, zu verantworten ist. Hauptdefizit: Luxemburg besitzt kein eigenes, nationales Fussballstadion wie Liechtenstein und Monaco, viel kleiner als Luxemburg. Die Gemeinde Luxemburg fühlt sich, nach der Fusion der drei grossen Fussballvereinen der Stadt, nicht mehr verpflichtet die Last eines nationalen Stadions zu tragen. Der Luxemburger Staat versteckt sich hinter mangelnden Finanzen, um seine Weigerung das Problem des Nationalen Fussballstadions überhaupt anzufassen, zu motivieren. Sehr schlimm ist unserer Meinung nach zudem, dass für das Olympische Komitee, zuständig für die luxemburgische Gesamtsportspolitik, ein neues Fussballstadion zu bauen, überhaupt kein Thema ist. Und hier liegt der eigentliche Skandal. Es dreht sich nicht mal ums Geld, sonder darum, dass die Hauptverantwortlichen der Sportpolitik, inklusiv der Altinternationale-Fussballspieler und jetzige Sportminister, nicht einsehen, dass wir, dass Luxemburg als Nation, ein neues Stadion brauchen. Und Luxemburg? Wir haben weder eine Profimannschaft noch ein modernes Fussballstadion. Wir haben nicht mehr als 1 200 überdeckte Sitzplätze im Stade Josy Barthel und unsere Nationalmannschaft trägt im Fussball das Rotlicht der europäischen Nationen. Wann werden wir erwachen? Camille Dimmer
|