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Luxemburger Wort 28.12.2013 DER KOMMENTAR AM SAMSTAG Von „neuen“ LuxemburgernVON LAURENT SCHÜSSLER |
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In seiner Rede anlässlich der ordentlichen Generalversammlung des Luxemburger Fußballverbandes FLF, Paul Philipp, auf die Wichtigkeit einer bestmöglichen Ausbildung der Jugendspieler in den Vereinen hingewiesen. „Wir müssen dafür sorgen, dass wir den jungen Spielern wieder eine Perspektive bieten“, wurde der starke Mann der FLF im LW zitiert. Worte. Die vorbehaltlos applaudiert wurden. Szenenwechsel: Zu Wochenbeginn wurde bekannt, dass der unweit des Großherzogtums geborgene dritte Torwart von Standard Liège die Luxemburger Staatsbürgerschaft erhalten hat. Eine Nachricht, die in der FLF-Zentrale in Monnerich freudig aufgenommen wurde: Nationaltrainer Luc Holtz stellte dem Neu-Luxemburger sogleich einen Platz in der Nationalauswahl in Aussicht. Weniger erfreut zeigten sich allerdings zahlreiche Fußballfans, die in den sozialen Netzwerken ihr Unverständnis ausdrückten und teils heftig bedauerten, dass den einheimischen Spielern ein „Ausländer“ vor die Nase gesetzt werde. „Welchen Nutzen hat denn noch die Fußballschule des Verbandes?“, fragte beispielsweise ein nachdenklicher Zeitgenosse. Diese Kritik aus Teilen der Öffentlichkeit ist nachvollziehbar. Diese Kritik aus Teilen der Öffentlichkeit ist nachvollziehbar. Hatte der FLF-Vorsitzende nicht eben zuvor eine Perspektive für den eigenen Nachwuchs gefordert? Und stellte diese Integration eines hierzulande – und dies muss man eingestehen – völlig unbekannten Fußballern nicht eben das Gegenteil dar? Nach dem im französischen Nancy gebürtigen Maxime Chanot, der vor sieben Monaten die Luxemburger Staatsbürgerschaft erhalten hat und bereits im Juni dieses Jahres sein internationales Debüt gab, ist Anthony Moris (so der Name des Torwarts) der zweite Profi, der auf diese Weise (voraussichtlich) den Sprung in den Nationalkader schafft. Allerdings sind auch die Gedankengänge von Holtz durchaus nachvollziehbar, der das Optimum aus den vorhandenen Möglichkeiten herauskitzeln will. Im Sport werden Trainer nun einmal an Resultaten gemessen. Ein Profispieler mehr in der eigenen Auswahl kann da nur vorteilhaft sein. Denn primär zählt nicht die teaminterne Stimmung während der Lehrgänge, sondern die Leistung auf dem Spielfeld. Oder nicht? Doc dass die FLF jetzt indirekt die gleiche Politik einschlägt, die sie beim rezenten Kongress in Wintger noch bei diversen Clubs angeprangert hat, nämlich die Resultate über alles zu stellen, wird als Makel ewig bestehen bleiben. |
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