Der Differdinger Präsident Fabrizio Bei redet nicht um den heißen Brei herum
Die Gesprächsrunde: Moderator Laurent Schüssler, F91-Präsident Romain Schumacher, der Grevenmacher Vizepräsident Guy Fusenig, der Differdinger Präsident Fabrizio Bei und Jeunesse-Präsident Jean Cazzaro.
(jot) - Ein voller Erfolg war die von Jeunesse organisierte Diskussionsrunde am Samstag im "Kichechef". Die zahlreichen Zuschauer bekamen einige brisanten Aussagen zu hören. So unterstrich der Differdinger Präsident Fabrizio Bei, dass die sogenannte G14 (Vereinigung der Vereine der BGL Ligue) "in der Vergangenheit nichts gebracht habe". Es sei lediglich über Spielansetzungen diskutiert worden.
Trotz aller Kritik und auch Selbstkritik waren die Teilnehmer auch um Ideen für eine Verbesserung der Situation nicht verlegen. So sprach man sich beispielsweise für eine bessere Vermarktung der BGL Ligue ein. F91-Präsident Romain Schumacher brachte es auf den Punkt: "Seit 20 Jahren laufen die Begegnungen nach dem gleichen Schema ab. Fünf Vorstandsmitglieder finden sich lange vor dem Anpfiff der Begegnung am Fußballplatz ein und warten darauf, dass die Mannschaften endlich auflaufen." Nun soll Damien Raths, Präsident von Avenir Beggen, den Vereinen helfen, sich besser zu präsentieren. Vom Fußballverband FLF zeigte sich Schumacher enttäuscht. Dieser sei nicht "proaktiv". Schumacher stört sich jedoch nicht nur an der Vermarktung: "Es fehlt teilweise an Qualität in der BGL Ligue. Wir müssen uns nicht wundern, dass sich keiner der Politiker ein Bein für uns ausreißt."
Arbeitslose als Sekretäre?
Lanciert wurde auch von Schumacher die Idee, den administrativen Bereich der Vereine professioneller aufzustellen. "Wir könnten doch Arbeitslose als Sekretäre einstellen, anstatt unsere Aufgebote mit Spielern aufzublähen." Guy Fusenig, Vizepräsident von Grevenmacher und ehemaliger Sportkommissar, gab zu bedenken, dass es auch in der Vergangenheit bereits auf hoher sportpolitischer Ebene ähnliche Überlegungen gegeben habe. "Letztlich sprang jedoch kein Modell heraus."
Trotz der angeregten Diskussion, die von LW-Journalist Laurent Schüssler moderiert wurde, war es Jeunesse-Präsident Jean Cazzaro wichtig zu betonen, dass die Vereine der BGL Ligue alles in allem an einem Strang ziehen. "Wir verstehen uns gut. Sticheleien um Transfergeschäfte gehören dazu."
Letztere kamen am Samstag auch nicht zu kurz: So betonte F91-Präsident Schumacher, dass der von Trainer Sébastien Grandjean ausgemusterte Daniel da Mota auf jeden Fall bei den Düdelingern bleiben werde. Jeunesse-Präsident Cazzaro fragte Schumacher, ob Sanel Ibrahimovic bereits beim amtierenden Meister unterschrieben habe. Letzterer antwortete vielsagend: "Wir können noch keinen Vollzug melden."
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